Der kleine Kirchturm und das Geheimnis vom schwarzen Mantel Teil 5

Bild zu Abteilung III

Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

Die Geschichte geht weiter. Emma und Franz sitzen im Schrank und beobachten den Dieb.

Der Dieb kam in die Sakristei und stellte sich vor den Schrank, in dem Emma und Franz saßen. Emma wollte losschreien, da hat Franz ihr ein Messgewand an den Mund gedrückt. Emma schluckte ihren Schrei herunter. Da öffnete der Dieb den Schrank. Schob drei Messgewänder zur Seite und schimpfte: „Verflixt wo ist die Geheimtür? Muss dieser Raum so viele Schränke haben? In einen muss diese Geheimtür sein?“

Der Dieb sah genau in die Richtung von Franz und Emma. Wenn er jetzt die Messgewänder auseinanderschiebt, findet er die beiden Kinder. Emma wollte herausspringen und den Dieb, die Augen auskratzen wie eine Katze und Franz wollte so laut schreien, dass der Kirchturm Alarm schlagen würde. Aber…. es kam alles anders.

„Ach bin ich dumm. Das ist der verkehrte Schrank. Da steht das Schätzchen. Ich bin fast zu alt als Dieb. So, dann ran ans Werk“, redet der Dieb mit sich selber.

Franz spähte durch den Türschlitz und sah wie der Dieb am gegenüberliegenden Schrank herumschraubte. Es ist ein sehr alter Schrank. „Jetzt wird er gleich den Schrank geöffnet haben. Oh Gott was machen wir jetzt“, sagt Emma.

Da gingen alle drei Glocken an. Das war so, laut, dass der Dieb zusammenzuckte und sein Werkzeug fallen ließ. Er riss die Falltür auf und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Nach einer Weile hört man einen Schlüssel drehen. Jemand schimpfte ganz laut und die Tür zur Sakristei wurde aufgeschlossen. Das Licht ging an. Da stand der Pfarrer und der Küster in der Tür.

„Wer hat die Glocken angeschaltet?“, fragt der Küster den Pfarrer. „Also ich nicht. Ich habe fest geschlafen, als der Lärm losging“, sagt der Pfarrer. „Und wie sieht das hier denn aus? Die Schränke sind offen, Werkzeug liegt herum und es stinkt hier als hätte hier einer einen mächtigen Pups gelassen. Da werde ich gleich mal Ordnung schaffen“, rief der Küster. Er schaltete die Glocken aus, räumte alles auf und schloss die Schranktüren.

„Franz was sollen wir tun? Die Schranktür ist zu und gleich geht der Küster und der Pfarrer weg und wir sitzen in der Falle“, weint Emma. „Vielleicht kann der Kirchturm uns helfen oder hat er uns schon geholfen? Er hat den Glocken gesagt, sie sollen Alarm schlagen“, überlegte Franz. „Hallo, hallo wir sind hier im Schrank. Holt uns hier raus, bitte“, rief Emma. Der Küster schloss die Sakristeitür ab und plötzlich blieb der Pfarrer stehen. „Haben sie gerade mit mir geredet?“, fragte der Pfarrer den Küster. „Nein, aber ich habe auch etwas gehört. Kam das aus der Sakristei? Ich schließe noch mal auf“, sagt der Küster. „Der Schrank weint. Na, sowas. Ich sehe mal nach, nicht das die Messgewänder noch wegschwimmen. Was macht ihr beiden in den Schrank? Ich kenne euch doch gar nicht. Kommt mal schnell raus und erklärt mir euren Besuch“, rief der Pfarrer. „Also ich bin Franz und das ist meine Schwester Emma. Wir besuchen unsere Oma in den Ferien. Jeden Tag sitzen wir auf der Bank vor der Kirche und unterhalten uns mit dem kleinen Kirchturm. Da haben wir einen Dieb gesehen und sind ihn durch den Luftschacht gefolgt und hier gelandet“, erzählt Franz. „Und das Bild von der Maria Magdalena haben wir auch gefunden. Es war im schwarzen Mantel des Diebes eingenäht“, ergänzte Emma. „Herr Pfarrer wir müssen einen Arzt holen. Die Kinder sind matsche im Kopf. Dieb, Luftschacht, Bild …alles nur Einbildung“, schimpft der Küster. Emma stand auf und ging zu dem Schrank, wo sie das Bild versteckt hatte und holte es heraus. Sie rollte es auf den Tisch aus und alle sahen gespannt hin. „Das ist das verschwundene Bild aus unserer Kirche. Ich habe darüber in unseren Pfarrchroniken gelesen“, sagt der Pfarrer. „Wenn das echt ist, heiß ich August“, lacht der Küster. Und hier ist die Falltür, wo wir hereingekommen sind“, sagt Franz. „Wo denn, ich sehe nichts“, schimpft der Küster. „Ich weiß nicht wie sie aufgeht, vielleicht nur von der anderen Seite“, sagt Franz. „Leute, das wird mir zu viel. Wir schließen alles ab und morgenfrüh treffen wir uns an der Kirche. Ich werde die Polizei benachrichtigen. Also gegen 10:00 Uhr Treff an der Kirche?“, fragt der Pfarrer.

Alle kamen aus der Kirche. Der Kirchturm atmete auf und war froh, dass es allen gut ging. Er freute sich schon auf morgenfrüh.