Der kleine Kirchturm erzählt vom Reich Gottes

Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm. Heute fühle ich mich richtig „himmlisch“. Mir geht es so gut. Viele fleißige Frauen haben die Kirche und meinen Turm geputzt. Ich glänze wunderschön. Da spielen Toni und Lisa. Das sind die Nachbarskinder. Zu ihrem Haus gehört kein Garten und da kommen sie immer in den Pfarrgarten spielen. Das sind zwei ganz nette Geschwister.
„Hallo Kirchturm, hast du nicht gerade etwas vom Himmel erzählt?“, fragte Toni. ‚Ich habe gesagt, ich fühle mich himmlisch. Kommt vielleicht von Himmel.‘ „Im Reliunterricht haben wir gelernt, zuerst schuf Gott den Himmel und dann die Erde“, sagte Lisa. „Und wir beten auch ‚Vater unser im Himmel‘“, sagte Toni.
Der Herr öffnete den Himmel, seine Schatzkammer voll köstlichen Wassers. (Dtn 28,12).
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist. (Joh 6,51)
Tauet, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen. (Jes 45,8)
„Stopp, Kirchturm, wir verstehen har nichts mehr“, rief Lisa. ‚Das steht aber alles und noch viel mehr in der Bibel. Soll ich weiter Bibelstellen aufzählen?‘
„Sag, lieber Kirchturm, welcher ist der richtige Himmel, wo Gott wohnt? Der, den wir sehen mit Wolken, Sonne, Regen, Wind und vielleicht auch einem Regenbogen? Oder versteckt sich hinter dem Himmel noch ein Himmel, wo Gott wohnt?“, fragte Toni. „Wo ist der Himmel von Gott? Dort wo mein Opa jetzt wohnt?“, fragte Lisa.
„Ich stelle mir den Himmel vor wie ein großes Fußballfeld, wo ich jeden Tag spielen kann. Keiner ärgert mich, wenn ich daneben schieße, und ich werde nicht gefoult“, sagte Toni. „Ich stelle mir den Himmel vor wie einen schönen Garten. Alle können dort wohnen. Es gibt tolle Parties. Keiner ist krank oder böse. Keiner hungert oder friert. Keiner ist allein, alle haben viele Freunde. Ist das nicht ein großer Gedanke?“, träumte Lisa. „Lisa, das ist sooo ein großer Gedanke, der haut dich um. Den Himmel können wir nicht fassen“, sagte Toni.
‚Halt, halt, ihr beiden. Jesus haben seine Freunde oft nach dem Himmelreich gefragt und Jesus erzählte gern vom Reich Gottes. Weil man dieses Reich nicht sehen kann, so wie man ein Haus oder einen Garten sieht, beschreibt Jesus es so: „Mit dem Himmelreich ist es ähnlich wie mit einem Senfkorn. Das ist das kleinste aller Samenkörner. Aber wenn es ausgesät wird, wächst es zu einem Baum, der größer ist als viele andere.“
„Also auch einem kleinen Samen kann ein Baum werden. Aus einem kleinen Gedanken kann etwas ganz Großes werden“, überlegte Toni.
‚Ja, lieber Toni und liebe Lisa. Gottes Himmel ist nicht in den Wolken oder im Weltall. Sein Himmel ist hoch über uns und mitten in uns. Wo Menschen gut zueinander sind, wo Frieden und Gerechtigkeit herrschen, dort können wir Gottes Himmel erahnen. Wir können das Reich Gottes mitgestalten. Es fängt klein an und wird immer größer.‘
„Dann sind wir kleine Baumeister. Mein lieber Bruder, heute räume ich die Küche auf und du morgen, so hat unsere Mutter den Himmel auf Erden“, lachte Lisa.
„Ich glaube, dass ich viel Geduld und Ausdauer brauche, um ein guter Baumeister zu sein. Es locken so viele andere Dinge, die nicht so wichtig sind. Fußball oder zur Kirche gehen? Geduld haben ist so langweilig“, sagte Toni.
‚Die Geduld ist etwas ganz Wichtiges im Leben. Fange klein an. Das gute Ergebnis wird sich am Ende zeigen.‘
Der Kirchturm und die Kinder fühlten sich irgendwie „himmlisch“. Das war ein gutes Gespräch mit den beiden.

Liebe Kinder, vielleicht habt ihr auch einen kleinen Gedanken, der einmal groß wird. Überlegt, wie ihr am Reich Gottes mitbauen könnt. Fragt in eurer Familie, wie sie sich den Himmel vorstellen. Jeder hat einen anderen schönen Gedanken…