Pilgerreise mit Pfr. Dariusz Frydrych nach Ostpolen – 12.06.2019

Nach einem wunderschönen gemütlichen Grillabend mit Fassbier, Bratwurst, Gesang und ausführlichen Gesprächen, starteten wir am heutigen Morgen – absolut pünktlich – mit einem „Vaterunser“ den 5. Reisetag. Wir besuchten den Botanischen Garten „Podlaski Ogród Ziołowy“ nach. In einer wunderschönen Holzkirche feierten wir die heilige Messe; der Messkoffer wurde von unserem Pfarrer Frydrych höchstpersönlich herbeigetragen, was bei der Hitze – von wiederum gefühlten 36 Grad nicht einfach war.

Gottesdienst in Koryciny
Gottesdienst in Grodzisk

Danach konnten wir den Kräutergarten, welcher im Jahre 2011 angelegt wurde und sich über 15 ha erstreckt, ausgiebig durchstöbern. Natürlich gab es auch Gelegenheit, verschiedene Kräuterprodukte einzukaufen. Zum Mittagessen wurden wir mit allerlei Köstlichkeiten aus dem Kräutergarten verwöhnt (Brennesselsuppe, Schweinebraten im Knoblauchmantel mit Kräutergemüse und Eis mit Bier und Rosenextrakt).

Grodzisk Kräutergarten

Gut gestärkt fuhren wir dann mit „unserem“ Reisebus sicher zum nächsten Ort: Ciechanowiec, um dort das Freilichtmuseum Rolnictwa zu besuchen. Vereinbart wurde mit dem freundlichen Museumsführer, Marek, einem Freund unseres Pfarrers, dass die Führung eine Stunde dauern darf. Gedauert hat sie weit über 2 Stunden, wodurch der weitere Tagesablauf modifiziert werden musste. Interessant war es allemal; allein die Ausstellung der Kutschen, Traktoren und landwirtschaftlichen Geräte lohnte sich länger anzuschauen, da die ältesten Exponate schon mehr als 100 Jahre alt waren und die meisten der über 100 Exemplare in verschiedenen Epochen zwischen den Jahren 1920 und 1950 gebaut wurden. Man spürte, dass der Museumsführer, Marek, diesen Teil der Ausstellung persönlich ins Leben gerufen hat. Eine Museumskirche, verschiedene Bauernhäuser und das Herrenhaus konnten ausgiebig besichtigt werden. Am Ende konnten wir die größte Ostereiersammlung Europas bestaunen. Ob sie nun wirklich die größte in Europa war, ist schwer zu vergleichen, jedoch an Vielfalt kaum zu übertreffen (es gibt Ostereier aus Holz, Glas, Stein, Stoff, Filz , Papier, Teigwaren, mit beklebten Gewürzen und natürlich auf Eierschale in Wachs- und Kratztechnik hergestellt, so wie wir sie aus dem Sorbischen kennen).

Ciechanowiec Museumsdorf
Ciechanowiec Museumsdorf
Ciechanowiec Museumsdorf
Ciechanowiec Museumsdorf
Ciechanowiec Museumsdorf
Ciechanowiec Museumsdorf

Im Hotel angekommen, erwartete uns ein reichhaltiges Abendbuffet. Mal sehen, wie lange wir heute gesellig beisammen sitzen werden?!

Pilgerreise mit Pfr. Dariusz Frydrych nach Ostpolen – 11.06.2019

Den heutigen frühen Start Richtung Urwald, um 8.30 Uhr, konnte uns das wunderbare polnische Frühstück ein ganzes Stück versüßen…landestypische Wurst, Pasteten, Süßigkeiten und Obst – einen herzlichen Dank an die Küche unseres Hotels Cztery Pori Roku / Vier Jahreszeiten. Aufgrund der zu erwartenden Mückenschwärme, ging es Teils mit Expeditionskleidung und diversen Antimückenmitteln ausgerüstet, los.

Auf dem Weg durch die Heimatstadt unseres Pfarrers in Bielsk Podlaski, konnten wir bereits ein paar Eindrücke gewinnen und dann kam schon die erste Station in Hajnówka.

Die dortige Kirche der heiligen Kyrill und Methodius. Von außen eher unspektakulär im Neobarock gehalten, Innen aber ausgestattet mit dem, was die Wälder, die den Ort umgeben, zu bieten haben: neben Schnitzereien, auch diverse Geweihe – als Leuchter und als Schmuck. Ein Anblick, der unterschiedlichste Reaktionen hervor rief: von „passt nicht wirklich“, bis dahin, dass dies offenbar die Erlebenswelt der Bewohner, dieser wald- und wildreichen Gegend widerspiegelt.

Kirche in Hajnówka

Danach ging es als nächstes ins Zentrum des Naturschutzparks Białowieża:

Ein Blick vom Turm auf herrliche Mischwaldbestände, denen offensichtlich die Stürme der letzten Jahre nur wenig anhaben konnten. Nach einer eindringlichen Einführung vor dem Museum durch Pfarrer Frydrych, der hoffentlich nicht zu viele Nerven gelassen hat, ging es durch die Ausstellung. In der wurden uns diverse Szenen aus dem Urwald  mit Tieren, von Insekten und Mäusen – drei Gramm! – bis hin zu Elchen und Wisenten (in Polen leben insgesamt 500 in freier Wildbahn), Bäumen und der Nutzung durch den Menschen gezeigt. Es folgte ein kurzer Rundgang durch den sich anschließenden Park. Ursprünglich stand hier wohl ein Schloss des russischen Zaren. Uns genügte jedoch ein wunderschönes altes Holzhaus mit Ornamenten, bei denen man ins Schwärmen kommen konnte und nochmals ein Blick auf die uralten Bäume.

Białowieża – Nationalparksmuseum
Białowieża – Blick über den Nationalpark
Białowieża – Holzhaus

Die großen Tiere, die wir in der Ausstellung gesehen hatten, suchten wir anschließend im Reservat in natura auf. Bei mittlerweile gefühlten 35 Grad, taten uns Wisente, Wildpferde, Luchs, Hirsche und Reh in ihren Pelzen schon ein bisschen leid. Beeindruckende Anblicke waren sie  trotzdem.

Białowieża – Wisent

Nach einer längeren Pause im Hotel, zeigte uns unser Pfarrer per Bus noch seine Heimatstadt Bielsk Podlaski. Ein Gottesdienstbesuch in seiner Heimatgemeine rundete den Tag ab.

Bielsk – Heimatkirche von Pfarrer D. Frydrych
Bielsk – Heimatkirche von Pfarrer D. Frydrych

Beim anschließenden Grillen im Hotel, waren wir mächtig von der Gastfreundschaft und der dargebotenen Menge und Vielfalt beeindruckt, die aufgetischt wurde.

Pilgerreise mit Pfr. Dariusz Frydrych nach Ostpolen – 10.06.2019

Nachdem wir gestern das Flair von Warschau und die Hektik einer Hauptstadt kennengelernt haben, geht es heute ins ländliche Ostpolen.

Zuvor jedoch besuchen wir noch das Museum des Warschauer Aufstandes. Das polnische Volk hatte unter der Besatzung durch Nazideutschland und die Sowjetunion besonders zu leiden. In der eindrucksvollen Ausstellung wurde das anhand des Verlaufes in der Geschichte des 63-tägigen Aufstandes, der am 01. August 1944 begann, dargestellt. Vielfältige Dokumente zeigen den verzweifelten Kampf der Menschen gegen Terror und Unterdrückung, ihren Lebenswillen und die Hoffnung auf Befreiung. Besonders bemerkenswert war, dass der Verlauf des Aufstandes bis zu seiner Niederschlagung mittels Kalenderblätter dokumentiert wurde, leider nur in polnischer Sprache. Trotzdem waren die einzelnen Geschehnisse für uns gut inhaltlich nachzuvollziehen.

Im Museum zum Warschauer Aufstand

Der Besuch des Museums machte betroffen. Wir als Christen sollten alles dafür tun, dass solche Gräuel an allen Orten dieser, unserer Welt, sich nie mehr wiederholen.

Nach einer zweistündigen Busfahrt machten wir zum Mittagessen Stopp in Sokołów Podlaski. Dort feierten wir auch im Sanktuarium des barmherzigen Gottes unsere heilige Messe. Es war in einer neuen, modernen Kirche, wo auch durch den Pfarrer unsere Fragen zu dieser Kirche beantwortet wurden (Titelbild).

90 Minuten Fahrt durch weites und flaches Land, große Waldflächen wechselten sich mit Feldern und Dörfern ab. Wir sind nun angekommen: Ostpolen.

Ein ursprünglicher Landstrich. Die Region hier heißt Podlachien, polnisch Podlaskie.

Unser Hotel „Vier Jahreszeiten“, allein in freier Natur gelegen, wird nun bis zum Ende der Reise unser Domizil.

Hotel „Vier Jahreszeiten“ in Bielsk Podlaski

Impressionen Neugründungsfest vom 26. Mai 2019

Fotos: Michael Baudisch und Anja Pfanne (Kamenz)

Einen ausführlichen Bericht zu den Feierlichkeiten finden Sie auf der Seite unseres Bistums: Kamenz, Radeberg und Bischofswerda feiern „Pfarreienhochzeit“

ebenso im aktuellen Pfarrbrief unserer Pfarrei, siehe oben