Bischofswerdaer können ihre Hilfsangebote über nebenan.de vernetzen
Die Corona-Krise stellt die ganze Welt und viele Bürgerinnen und Bürger vor große Herausforderungen. Viele Veranstaltungen werden abgesagt, Menschen müssen über eine längere Zeit zu Hause bleiben und sind zunehmend verunsichert. Besonders ältere Menschen und chronisch kranke, aber zunehmend auch Mitbürger, die unter Quarantäne gestellt wurden, benötigen Unterstützung durch Freiwillige, die für sie Einkäufe und andere Besorgungen erledigen. Betroffene und Helfer benötigen gleichermaßen darüber hinaus außerdem Schutz- und Desinfektionsmittel, zum Beispiel Handschuhe, Mundschutz und vieles andere mehr.
Mit Hilfe der Nachbarschaftsplattform nebenan.de können sich die Bischofswerdaer Einwohner ab sofort virtuell vernetzen, austauschen und ihre Hilfsangebote koordinieren. Darauf haben sich heute Oberbürgermeister Holm Große, die Pfarrer Joachim Rasch von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde und Pfarrer Dariusz Frydrych von der Römisch-Katholischen Pfarrei Maria Magdalena mit zwei aktiven Frauen der Stadtgesellschaft, der Innenstadthändlerin Sandra Schölzel (Blumen&mehr) sowie Katrin Schiller aus Weickersdorf, verständigt.
Bisher war nebenan.de nur in Großstädten angesiedelt. Das soll sich mit dem Ende Januar erfolgten Startschuss zum Projekt „Dörfer mit Zukunft“ ändern. Die Diakonie Deutschland initiierte dies gemeinsam mit der Nachbarschaftsplattform nebenan.de für den ländlichen Raum. Das Pilotprojekt begann in fünf Bundesländern. In Sachsen geht das Diakonische Werk Bautzen an den Start. Katrin Schiller (Kontakt: k.schiller@diakonie-bautzen.de) vom Diakonischen Altenpflegeheim „Zur Heimat“ in Bischofswerda koordiniert das Projekt vor Ort. Bereits am 21. Februar stellte sie dem Bischofswerdaer Oberbürgermeister die Nachbarschaftsplattform vor – und erhielt die Zusage, dass die Stadt ihr Projekt aktiv unterstützen wird. Für den 8. April 2020 war eine Bürgerinformationsveranstaltung im Rathaus geplant. Nicht ahnend, dass die Corona-Pandemie den geplanten Netzwerkaufbau noch viel schneller erfordert. Kontaktaufnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie im reellen Leben nur noch eingeschränkt möglich und mit Risiken verbunden sind, geschehen im ersten Schritt virtuell. Die Gründer von nebenan.de verzeichnen aktuell einen Anstieg an Hilfsangeboten auf der Plattform, insbesondere für Nachbarn aus Risikogruppen. Alle Nutzerinnen und Nutzer sind adressverifiziert und treten mit Klarnamen auf, um einen sicheren und vertrauensvollen Umgang zu ermöglichen. nebenan.de ist TÜV-geprüft und unterliegt höchsten Datenschutzstandards.
Der Vorteil einer Vernetzung über nebenan.de besteht darin, dass nur Bischofswerdaer Einwohner Zugang zur lokalen Plattform erhalten. Bei der Anmeldung unter www.nebenan.de/einladung/schiebock geben Interessierte bitte den folgenden Zugangscode ein: nodbu-sadci.
Oberbürgermeister Holm Große sieht einen weiteren Vorteil: „Mit nebenan.de haben wir eine bereits bestehende Plattform, können sofort loslegen und müssen nicht erst etwas Neues erfinden. Wir besitzen damit einen zentralen Anlaufpunkt für alle Bischofswerdaer, ohne erst einen anderen Social-Media-Kanal mit allen Vor- und Nachteilen als einzige Kontaktmöglichkeit festzulegen“.
In den nächsten Tagen werden erste Projekte über die Plattform initiiert: Sandra Schölzel (Kontakt: Tel. 0152 52082902) sucht weitere Mitstreiter, die wie sie Mundschutze für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Privatpersonen nähen. Der Regenbogen e.V. und die ev.Kirchgemeinde werden ihr Angebot, für Kranke und andere Hilfebedürftige Einkäufe und Besorgungen zu erledigen, ebenfalls auf die Plattform stellen. Das Bildungszentrum Lausitz des Bildungswerkes der Sächsischen Wirtschaft (bsw) bietet bereits jetzt Unterstützung besonders für Risikogruppen in Bischofswerda an. Unter Telefon 0151 52718226 können u.a. Hilfeleistungen in Form von Einkäufen, Apothekengängen, Tierversorgung sowie Unterstützung im Alltag erbeten werden.
Abschließend die Projektkoordinatorin Katrin Schiller: „Liebe Bischofswerdaer und Bischofswerdaerinnen, beteiligen Sie sich bitte zahlreich. Nur mit Ihrer Hilfe kann dieses Projekt, das für alle Bürgerinnen und Bürger einen Mehrwert bringen kann, zum Erfolg werden. Scheuen Sie sich nicht, auch um Unterstützung zu bitten. Ich glaube fest, dass viele helfen können und wollen“.
Wird Unterstützung benötigt oder möchte jemand konkret mithelfen, hat aber keinen Internetzugang, können sich Interessierte auch telefonisch beim Regenbogen-Verein, bei Patrick Wolf unter der Telefonnummer 03594 7858090 in der Zeit von 8 bis 16 Uhr, melden.