Der kleine Kirchturm erzählt von der Gottesmutter Maria

Hallo liebe Kinder, ich bin wieder da, euer kleiner Kirchturm.

Was ist denn bei Herrn Meier im Garten los. Da wird gelacht und geredet. Ob es Herrn Meier besser geht?
Da kommt Lisa mit einem großem Strauß Blumen. „Hallo Lisa, wo willst du denn mit den Blumen hin?“
„Die schenke ich Maria. Es ist doch Mai und da denken wir besonders an die Gottesmutter Maria. Herr Meier hat mir den Strauß geschenkt, weil ich seinen Garten in Ordnung gebracht habe. Ich gehe jeden Tag zu ihm und er wartet schon auf mich. Herr Meier war auch bei uns Mittagessen. Jetzt hole ich eine Vase und stelle die Blumen zu Maria“, sagte Lisa.

„Kann ich mithelfen? Ich halte die Blumen und du holst die Vase und Wasser“, sagte die Maus Clara. „Na klar. Hier hast du die Blumen und bring sie gleich zur Maria“, sagte Lisa. „Wo wollen die Blumen mit der Maus Clara hin. Der Strauß ist doch viel größer als du. Maus ich glaube, du bist bei der verkehrten Maria. Du musst auf die andere Seite gehen“, ruft Taube Leo. „Wieso? Ist doch egal. Das ist eine Maria und dort ist eine Maria“, sagte Maus Clara. „Ich glaube, du bekommst Ärger mit Lisa. Sie meinte die Mutter von Jesus und nicht Maria Magdalena“, sagte Taube Leo. „Quatsch, ich weiß das besser als du. Maria ist Maria“, schreit Maus Clara. Hallo ihr beiden. In der Kirche schreit und zankt man sich nicht. Schaut euch doch mal die zwei Figuren an. Die eine hat ein Gefäß in der Hand und die andere trägt ein Kind auf dem Arm. Das Gefäß gehört zu Maria Magdalena. Und die Mutter von Jesus hält das Kind auf dem Arm. Im Mai denkt man besonders an Maria. Es gibt Maiandachten und die Leute singen schöne Marienlieder aus dem Gotteslob. „Dann gehören die Blumen zur Muttergottes. Aber warum ist Maria so beliebt bei den Menschen?“, fragt die Maus Clara. Sie hat „Ja“ gesagt als der Engel sie fragte ob sie die Mutter von Jesu werden möchte. Jesus hat oft Dinge gesagt, die Maria nicht verstand. Sie hat nicht geschimpft, sondern bewahrte alles in ihren Herzen. Sie stand unter dem Kreuz als Jesus starb. Sie war immer für ihn da. „Sieht der Strauß nicht schön aus? Maria wird sich bestimmt freuen. Jetzt bete ich noch ein „Gegrüßet seist du Maria“. Taube Leo und Maus Clara ihr könnt mit beten“, sagt Lisa.

„Ja, also ich müsste mal schnell weg“, sagt Maus Clara. „Und ich muss unbedingt auf den Kirchturm was Wichtiges suchen“, ruft Taube Leo. „So, so ihr beiden. Ihr kennt wohl das Gebet nicht? Deshalb habt ihr es so eilig. Bleibt hier. Ich lerne es euch, weil es gar nicht schwer ist“, sagt Lisa. „Wenn du meinst, dass wir es lernen können, dann bleiben wir“, sagt leise Maus Clara.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. So begrüßt der Engel Maria.Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deine Leibes, Jesus.

Das sagt Elisabeth zu Maria. Elisabeth war Marias Tante. Sie bekam endlich, nach langen warten ein Kind. Dieses Kind wird Johannes heißen. Sie spürte, dass Maria ein besonders Kind unter ihren Herzen trug. Gebenedeit ist ein Wort, dass wir nicht mehr kennen. Vielleicht könnte man sagen, du bist „wunderbar“ oder „ausgezeichnet“.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

In vielen Kirchen sieht man Maria mit einem großen Mantel und darunter stehen viele Menschen. Warum stellen sich die Menschen unter den Mantel von Maria? Es gibt ein altes Kirchenlied, das erzählt uns, warum Menschen den Schutz, die Wärme, die Geborgenheit und die Fürsorge von Maria suchen.

  1. Maria, breit den Mantel aus,
    mach Schirm und Schild für uns daraus;
    laß uns darunter sicher stehn,
    bis alle Stürm vorübergehn.
    Patronin voller Güte,
    uns allezeit behüte.

    Dein Mantel ist sehr weit und breit,
    er deckt die ganze Christenheit,
    er deckt die weite, weite Welt,
    ist aller Zuflucht und Gezelt.
    Patronin voller Güte,
    uns allezeit behüte.

  2. Maria, hilf der Christenheit,
    dein Hilf erzeig uns allezeit;
    komm uns zu Hilf in allem Streit,
    verjagt die Feinde all von uns weit.
    Patronin voller Güte,
    uns allezeit behüte.

    O Mutter der Barmherzigkeit,
    den Mantel über uns ausbreit;
    uns all darunter wohl bewahr
    zu jeder Zeit in aller Gefahr.
    Patronin voller Güte,

uns allezeit behüte.

„Das Gegrüßet seist du Maria ist ein schönes Gebet. Wenn ich Sorgen habe, kann ich mich unter den Mantel von Maria stellen und sie bitten, dass sie mir hilft“, sagt Maus Clara. „Ich muss jetzt nach Hause. Sie werden schon auf mich warten. Tschüss Maus Clara, tschüss Taube Leo und tschüss kleiner Kirchturm“, ruft Lisa.

Bild 1                                                                                                Bild 2

Bild 3

 

Bild 1 – Kamenz (Quelle A.Pfanne)
Bild 2 – Radeberg (Quelle F. Knorr)
Bild 3 – Bischofswerda (Quelle D. Frydrych)