Der kleine Kirchturm und das Geheimnis vom schwarzen Mantel Teil 3

Bild zu Abteilung I

Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder euer kleiner Kirchturm.

Den ganzen Vormittag hat Emma auf dem Baum gesessen und aufgepasst, ob er Dieb sich seinen schwarzen Mantel holt. Aber keiner ist gekommen. Jetzt wird gleich Franz kommen und Emma ablösen und in der Nacht passe ich auf. Vielleicht haben wir Glück und wir erwischen den Dieb.

„Hallo Franz hier bin ich, oben auf den Baum. Der Dieb war noch nicht hier. Es war so langweilig“, sagt Emma. „Wer hat eigentlich das Bild von der Maria Magdalena?“, fragt Franz. „Das liegt in der Sakristei, im Schrank“, sagt Emma.

„Sakrie…was?“, fragt Franz. Franz du weißt nicht was eine Sakristei ist? „Kirchturm woher soll ich denn das wissen. Ich bin doch gar nicht kirchlich. Emma und ich interessieren uns für alte Kirchen und Klöster, aber wir wissen viele Dinge nicht“, sagt Franz.

Na dann erkläre ich euch mal, was eine Sakristei ist. Es ist ein Nebenraum in der Kirche, in dem Materialien für den Gottesdienst aufbewahrt werden zum Beispiel der Kelch, die Hostienschale, die Leuchter, die Bücher für den Gottesdienst, Hostien, Messwein, Kerzen, Gewänder für den Priester usw. Der Küster schaut, dass in der Sakristei alles an Ort und Stelle steht und legt alles zurecht für den Gottesdienst. Bevor der Priester und die Ministranten die Sakristei zum Gottesdienst verlassen beten sie zusammen das Sakristeigebet. Es ist zur Einstimmung auf den Gottesdienst.

„Den Raum muss ich mir noch mal genauer ansehen, lieber Kirchturm. Ich bin richtig neugierig geworden“, sagt Emma. „Jetzt klettere ich auf den Baum und halte die Stellung, bis es dunkel wird. Emma geh nur ruhig zur Oma. Ich mach das hier schon“, prahlte Franz.

Franz sucht sich einen guten Beobachtungsplatz. Jetzt hat er eine gute Sicht auf den schwarzen Mantel. Franz was raschelt bei dir so? Und warum musst du ständig rülpsen?
Du machst so laute Geräusche, da kann kein Dieb kommen.

„Kirchturm mir ist so langweilig und da esse ich immer Chips und trinke Cola“, sagt Franz. Chips und Cola, gesünder geht es nicht. Ein Apfel und gutes Wasser tun es auch. „Ich habe Urlaub und da soll man nur gute Dinge tun, lieber Kirchturm. Sag mal Kirchturm, kannst du mir etwas über das Bild erzählen? Wer ist diese Maria Magdalena eigentlich?“, fragt Franz.

Maria Magdalena so heißt unsere Kirche und die ganze Pfarrgemeinde. Maria Magdalena war … Franz siehst du den Mann dort an der Gartentür? Er geht schon eine ganze Zeit auf und ab. Schaut immer in den Pfarrgarten und versucht die Tür zu öffnen. Der Küster hat alles abgeschlossen. Da schau, er hat die Tür geknackt. Ich glaube, er will einbrechen. Schwarz ist er auch gekleidet. Franz, dass muss der Dieb sein. Franz, hallo antworte mir. Ich glaube, der hat so viel gefuttert und nun ist er eingeschlafen. Wie bekomme ich ihn nur munter? Kleine Glocke mach mal ein bisschen Musik, vielleicht wird Franz wach. Da gab es einen Knall. Ist Franz geplatzt?

„Au, au, au. Jetzt bin ich vom Baum geflogen und gerade in die Brennnessel hinein. Muss die Glocke so ein Krach machen, dass ist doch sowas von gemein“, meckert Franz.

Franz sei still, der Dieb ist da. Er wird gleich bei dir sein. Schnell verstecke dich.

„Oh Gott, dass auch noch. Wo soll ich nun hin? Nur gut, es ist schon ein bisschen dunkel geworden. Ich lege mich hier unter die Gartenbank, vielleicht sieht er mich nicht“, sagt Franz. Kaum war Franz unter der Bank, war der Dieb auch schon da. „Wo ist mein Mantel? Ich brauche ihn. Ah, da steckt er im Gitter. Da werde ich gleich noch mal runtergehen und die anderen Sachen noch holen“, redet der Dieb vor sich hin. Und schon war der Dieb weg. Das Luftschachtgitter war geöffnet und der Dieb?  Franz, Franz komm schnell her, der Dieb ist weg. „Das kann nicht sein Kirchturm. Der Dieb kann nur bei mir vorbeikommen und da war nichts. Er muss im Luftschacht sein. Ich muss hinterher“, sagt Franz. „Halt Franz, du hast keine Taschenlampe und ich weiß, dass du im Dunkeln Angst hast“, sagt Emma. „Wo kommst du denn her Emma? Dich schickt der Himmel“, säufst Franz.