Der kleine Kirchturm und das Geheimnis vom schwazen Mantel Teil 4

Bild zu Abteilung II

Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder euer kleiner Kirchturm.

Soll ich euch die Geschichte weitererzählen? Na klar, Franz und Emma stehen vor dem Luftschacht.

„Du willst doch nicht etwa in das dunkle Loch kriechen? Und wie das da unten mufft. Franz das ist gefährlich“, flüstert Emma. Ich habe immer schon gedacht, dass unter meinen Kirchturm ein Gang oder Raum sein muss. Ständig habe ich kalte Füße, wenn der Wind vom Osten weht rieche ich auch immer so muffige Luft. Kirchenmaus Clara war schon mal in den Luftschacht gekrabbelt, aber dann traute sie sich nicht weiter, weil es so tief und dunkel war. Geht lieber nicht darunter, das ist gefährlich.

„Kirchturm wir müssen, sonst raubt der Dieb alles. Wenn er das geschafft hat nach unten zukommen, dann schaffen wir das auch. Los Emma leuchte mit deiner Taschenlampe und Kirchturm drück uns deine Daumen“, sagt Franz. Viel Glück ihr beiden. Franz steigt als erster in den Luftschacht und dann Emma. Ich würde gern mitgehen, aber leider stehe ich fest. Langsam rutscht Franz in den Schacht. Es geht immer tiefer hinein. Plötzlich wurde es etwas steiler und Franz sauste wie auf einer Wasserrutsche in einen riesigen Dreckhaufen. Igittigitt stinkt der Haufen. Zuerst landete Franz darin und dann Emma.

„Ih, das sind lauter alte, verfaulte Blätter. Ich wusste gar nicht, dass die so stinken können“, sagt Franz. „Was ist das?“, schreit Emma. In ihrer Hand wackelte eine Maus. Emma schmiss die Maus in hohen Bogen weg und die Maus landet auf dem T-Shirt von Franz. Franz schrie und die Maus hat sich so erschrocken, dass sie in Franz T-Shirt kletterte. Franz führt einen wilden Tanz auf, dass Emma laut lachen musste. Ihr kullerten nur so die Tränen herunter. Endlich hatte sich die Maus aus dem T-Shirt befreit und rannte ganz schnell weg. Franz musste sich vor Schreck erstmal hinsetzen. „Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt. Du dumme Gans“, schimpft Franz. „Franz komm. Wir müssen weiter, es wird langsam kalt hier untern. Wo wird der Dieb hingelaufen sein?“, überlegt Emma. „Wir gehen der Maus nach, die ist dort hingelaufen“, sagt Franz. Beide krabbelten auf allen vieren durch den Tunnel. Plötzlich ging der Gang nicht weiter, denn da war eine Gittertür, die den Weg versperrte. „Und was nun Emma? Hast du einen Schlüssel oder magische Hände, dass die Tür aufgeht?“, lachte Franz. „Ich habe magische Hände. Pass auf lieber Bruder. Ich befehle dir, Eisentor öffne dich- zick-zack-zock“, ruft Emma. Und das Tor ging auf. „Ich glaube es nicht. Meine Schwester ist magisch geladen“, staunte Franz. „Quatsch mit Soße, Franz. Ich habe gemerkt, dass das Tor nicht zu war. So konnte ich ein bisschen flunkern. Vielleicht hat der Dieb es aufgeschlossen und wenn er zurückkommt, macht er das Tor wieder zu. Komm, lass uns weiter gehen“, sagt Emma. „Eigentlich würde ich gern zurückgehen. Irgendwie bekomme ich Bauchschmerzen. Wer weiß was auf uns noch wartet, Emma“, sagt Franz.  „Franz halte durch, das schaffen wir. Wir beide haben schon manche Schlacht gewonnen. Denke an etwas Schönes oder singe ein Lied. Das vertreibt die Angst“, sagt Emma. Nach einer Weile kamen sie in einen größeren Gang. Jetzt konnten sie sogar stehen. Von diesem Gang ging eine Tür ab. Wo mag die nur hinführen? Emma klingelte und die Tür ging auf. „Ich sage ja, Emma du hast magische Hände“, sagte Franz. Jetzt mussten beide lachen.

Sie kamen in einen Raum, wo eine Treppe nach oben führte. Sie kletterten hinauf und die Treppe endete an der Decke. „Das ist je komisch. Wer baut eine Treppe bis zur Decke und dann Schluss?“, überlegte Emma. „Emma hier ist der Fachmann gefragt. Das muss eine Falltür sein. Warte, ich versuche die Decke zu heben“, sagte Franz. Tatsache die Decke hob sich an. Es war aber keine Decke, sondern eine Falltür. Langsam stemmten die beiden die Tür nach oben. „Oh Gott, den Raum kenne ich“, sagte Emma. „Wir sind in der Sakristei gelandet. Da wo ich das Bild von der Maria Magdalena versteckt habe. Ich muss gleich mal nachsehen, ob das Bild noch im Schrank liegt. Zum Glück es ist noch da. Der Dieb hat es noch nicht gefunden“, freut sich Emma. Franz machte langsam die Falltür zu. Tatsache. Man sah jetzt keine Tür im Fußboden mehr. Wer das nicht weiß, dass da eine Tür im Boden ist, kann es nicht sehen. Die Baumeister von früher hatten ihre Arbeit gutgemacht. „Emma hörst du das? Da kommt jemand. Wir müssen uns verstecken. Hier im großen Schrank. Rein mit dir Emma“, schnaufte Franz. Im Schrank war es dunkel und eng. Sie saßen in dem Schrank, wo die Messgewänder hingen. Franz hat den Schrank nicht ganz geschlossen. Er wollte sehen, was jetzt passiert.