Der kleine Kirchturm und das Geheimnis vom schwarzen Mantel – Teil 1

Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

Seit gestern bin ich allein. Meine Freunde sind in den Urlaub gefahren. Die Maus Clara pilgert nach Spanien zum Grab des Apostels Jakob, Taube Leo ist auf Wanderung in Ägypten, Toni fliegt zum Mond und Lisa ist in Paris.

Ich soll auf alles aufpassen und warten bis sie wiederkommen.
Da sitzen ja zwei Kinder vor meiner Kirchentür. Wo kommen die denn her?

„Franz hast du dir mal den Kirchturm angesehen? Ich würde gern mal hochsteigen und mir die Glocken ansehen,“ sagt Emma.
„Auf einem Kirchturm ist es dreckig und es liegen viele Fliegen herum. So richtig Lust habe ich nicht,“ sagt Franz.
„Du hast zu gar nichts Lust, dann hau dich ins Gras und schlafe 6 Wochen,“ schimpft Emma.
„Warum 6 Wochen?“ fragt Franz.
„Dann fängt die Schule wieder an, mein lieber Bruder und ich habe dich los Meckersack,“ ruft Emma. Franz legt sich in das Gras und schaut zum Kirchturm.
„Warum kann ich nicht ein tolles Abenteuer erleben? Mir ist so langweilig und müde bin ich auch schon wieder,“ gähnt Franz und schläft ein.
Emma ist nach Hause gegangen und lässt ihren Meckersack im Pfarrgarten liegen. Der Kirchturm wollte Franz wecken, aber Franz hat Ferien und da kann man machen was man will.
Der Franz schläft immer noch. Es ist schon fast dunkel. Ich muss ihn wecken, Glocke Magdalena kannst du ein bisschen läuten, damit Franz wach wird. Er muss doch nach Hause gehen.
Die Glocke Magdalena läutet ganz leise und dann etwas lauter. Endlich wird Franz wach.
Hey Franz du musst aufstehen, es ist schon dunkel geworden.
„Wer redet mit mir und wieso liege ich hier auf der Wiese?“ staunt Franz.

Ich bin es der kleine Kirchturm. Oh, da kommt jemand. Franz gähne nicht so laut. Warum ist der Mann so schwarz gekleidet und ich sehe gar nicht sein Gesicht.
„Der hat eine Maske auf lieber Kirchturm,“ sagt Franz, der sich wie eine Katze angeschlichen hat. Franz versteckt sich hinter einen Busch, damit er besser sehen kann.
„Nanu, wo ist der Mann hin? Ich sehe ihn gar nicht mehr. Kirchturm siehst du den schwarz gekleideten Mann?“ flüstert Franz.
Nein ich sehe ihn auch nicht mehr. Vielleicht ist er nach Hause gegangen. Franz, hast du das auch gesehen? Da war Licht in der Kirche. Da, da leuchtet es schon wieder auf.
„Ich sehe nichts. Du täuschst dich, wie soll der in die Kirche kommen? Er hat doch keine Schlüssel und Fensterscheiben sind nicht kaputtgegangen. Ich warte noch ein bisschen und wenn sich nichts rührt, muss ich nach Hause,“ sagt Franz.
Franz wartete eine halbe Stunde, aber der Mann kam nicht mehr zum Vorschein.
„Gute Nacht Kirchturm, ich bin mal weg. Ich komme Morgen wieder. Lass dich nicht klauen,“ und weg war Franz.

So etwas habe ich noch nicht erlebt. Da schleicht ein schwarzbekleideter Mann nachts um meine Kirche. Ich werde gar nicht schlafen können. Ein Auge lasse ich immer offen. Oh, es gruselt mich und ich bin gespannt wie es hier weitergeht ……