Der kleine Kirchturm erzählt vom Heiligen Geist

 

Hallo, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

Seit einer Stunde spielt Toni schon Fußball im Pfarrgarten. Das nenn ich mal Ausdauer. Wie er den Ball mit seinen Füßen balanciert, wie eine Ballerina fegt er durch den Garten. Jetzt Ballwechsel von rechts nach links, jetzt schießt er zwischen den Bäumen durch – Tor, Tor.
Ich bin begeistert. Hey, Toni tolle Leistung, dein Trainer wird sich freuen. Aber Toni warum heulst du denn, das war gut gespielt. „Ach lieber Kirchturm, hast du nicht gesehen, wo der Ball hingeflogen ist. In den Garten von Herrn Meier. Mein schöner Ball. Er war ganz neu. Den sehe ich nicht wieder und da soll ich nicht heulen!“ sagt Toni.

Warum sollst du ihn nicht wiederbekommen. Geh bei Herrn Meier klingeln und bitte ihn höflich, dass du deinen Ball aus dem Garten holen darfst. Ist doch ganz einfach.

„Nein ist es nicht. Herr Meier ist ganz böse. Er schimpft immer über uns. Wir sind zu laut, wir lachen zu viel, wir essen zu laut auf unserem Balkon, ich fahre zu schnell mit meinem Fahrrad, da erschrecken seine Hühner, ich hätte seine Blumen mit meinem Ball abgeschossen und so weiter. Herr Müller hat schon ganz viele Bälle von mir und Lisa einkassiert. Er steht immer am Zaun und wartet das wir kommen, damit er mit uns schimpfen kann. Warum ist er nur so böse?“ fragt Toni.

Vielleicht muss ich mal mit ihm sprechen. Ich erzähle ihn von Jesus, da wird er sich bestimmt freuen.

„Ha, er lacht über Jesus und dich kann er gar nicht leiden, weil du zu viel Schatten in seinen Garten wirfst. Die Glocken sind zu laut, da kann er früh nicht mehr schlafen. Sonntags kommen immer so viele Leute zur Kirche und machen so viel Krach. Am liebsten würde er dich abreißen und alles platt machen.“ schreit Toni.

Nicht so laut Toni Ich höre noch gut. Ich glaube wir brauchen jetzt einen ganz starken Helfer. Da kam Taube Leo angeflogen. „Ich habe euer Gespräch mit angehört. Ich glaube, dass ich euch helfen kann. Schaut mich an. Was fällt euch ein?“ fragt die Taube Leo. „Du bist ein Vogel, fliegst hin und her, schnatterst ohne Luft zu holen und wohnst im Kirchturm“, sagt Toni. „Das ist noch nicht alles“, sagt die Taube Leo. „Bei mir ist die Luft raus, mir fällt nichts mehr ein“, sagt Toni. Aber mir fällt noch was ein. Die Taube kann man auch als Symbol für den Heiligen Geist nehmen. Als Jesus in den Himmel zurückgekehrt war, schickte er uns einen starken Helfer, den – Heiligen Geist. Der Apostel Paulus schreib: „Wisst ihr nicht … das der Geist Gottes in euch wohnt? (1 Korinther 3,16)
Der Heilige Geist schenkt uns die Kraft und Begabungen, damit wir für Jesus leben können. Er schenkt uns – Liebe, Freude, und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung .“ (Galater 5,22-23)

Egal was du heute tust Toni, denke daran, dass der Heilige Geist als dein Helfer immer bei dir ist!

Taube Leo war von den Worten des Kirchturms begeistert und auch Toni fing an zu überlegen. Die Wut auf Herrn Meier war wie weggeblasen. Toni rannte nach Hause. Nach einer Weile stand er mit seiner Schwester Lisa vor dem Gartenzaun des Herrn Meier. Herr Meier schaute ganz finster und fragte: „Was wollt ihr denn hier?“

„Wenn ich an ihren Garten vorbeigehe, muss ich an ihre verstorbene Frau denken. Sie hatte immer neue Blumen gepflanzt und mir welche geschenkt. Jetzt würde ich ihnen gern etwas zurückgeben. Darf ich das Unkraut jäten, dass die Blumen fast erdrückt?“ fragt Lisa. „Und ich könnte ein bisschen umgraben, dort auf dem Beet“, sagt Toni.

Herr Meier konnte gar nicht so schnell antworten, da waren die Kinder im Garten und arbeiteten. Herr Meier sagte nichts, ging in den Schuppen und holte die Gartengräte heraus und half mit. Lisa erzählte viel über die Blumen, das wusste sie alles von der verstorbenen Frau Meier. Später ging Herr Meier in das Haus und brachte Kekse und Saft. Er rief: „Pause, fleißige Helfer brauchen eine Stärkung und hier habe ich noch was für euch.“ In der Hand hatte er einen Sack voller Bälle. „Die müssten euch gehören!“ ,sagte Herr Meier. Da mussten alle lachen, auch Herr Meier.

Auf dem Nachhauseweg sagte Lisa zu Toni: „Toni ich hätte nie gedacht, dass der Heilige Geist mir so viel Mut gibt. Ich glaube, dass der Heilige Geist hat Herrn Meier Frieden mit uns geschenkt. Morgen gehen wir wieder zu Herrn Meier, vielleicht erzählt es uns, was ihn so traurig und böse gemacht hat.“

„Es ist toll, dass ich eine solche kluge Schwester habe. Danke kleiner Kirchturm, dass du mir vom Heiligen Geist erzählt hast. Jetzt trage ich ein großes Geschenk in mir,“ freute sich Toni.