Der kleine Kirchturm und die Geschichte „Wo das Glück zu Hause ist.“

Hallo, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

Ich weiß gar nicht was los ist. Taube Leo und Maus Clara streiten sich die ganze Zeit. Das geht schon zwei Tage. Oh, da kommen die beiden Streithähne. Wollt ihr mal hören, wie die beiden miteinander schimpfen?

„Wenn du heut wieder schnarchst, dann ziehst du aus dem Kirchturm aus. Ich kann nicht schlafen“, schimpft Maus Clara. „Ich schnarche nicht. Du bist der Schnarcher. So ein zirpen das geht einen durch jeden Flügel. Du ziehst aus“, ruft Taube Leo.

„Nein du“, rief Maus Clara. „Ich denke gar nicht dran. Du ziehst aus“, rief Taube Leo. Hört auf euch zu zanken. „Du hast gut reden, lieber Kirchturm. Ich bin gar nicht mehr glücklich hier. Immer Zank, Streit und schlafen kann ich auch nicht mehr“, sagt Maus Clara. Passt auf, heute Nacht bleib ich munter und sage euch, wer geschnarcht hat.

Und so machen sie es. Der Kirchturm bleibt die ganze Nacht wach und jetzt weiß er, wer der Schnarcher ist.

„Taube Leo warum hast du wieder so ein Krach in der Nacht gemacht,“ ruft Maus Clara. Bevor ihr euch wieder zankt, ich weiß wer geschnarcht hat. Es ist die kleine Grille. Sie singt jede Nacht euch ein schönes Lied.

„Ja, ich bin es. Es tut mir leid euch gestört zu haben, aber Grillen singen am Abend immer. Ich möchte, das ihr wieder glücklich seid und habe eine schöne Geschichte für euch. Wollt ihr sie hören? Sie heißt: „Was ist Glück?“, sagt die kleine Grille. „Okay, wenn du weißt wo das Glück zu Hause ist, möchte ich die Geschichte hören,“ sagt Maus Clara.

„Es gibt ein Dorf wo alle Menschen zufrieden und glücklich sind. Selbst wenn sie streiten, wenn sie weinen, sie finden immer zu ihrem Glück.“ „Wie soll das denn gehen,“ fragt Taube Leo.

„Ich will es versuchen euch das zu erklären. Einige Bewohner kamen ganz aufgeregt auf den Dorfplatz gelaufen. Sie hatten in einem Buch gelesen es gäbe einen Ort, wo Gott wohnt und dort wird man glücklich. Sofort reisten einige Leute in viele Länder der Erde und erlebten viele Abenteuer und Gefahren. Sie suchten immer nach diesem Ort. In diesem Buch stand es sei eine Tür an diesem Ort. Man brauche nur anzuklopfen und zu öffnen. Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür. Aufgeregt drückten sie die Türklinke herab. Die Tür öffnete sich und sie traten ein,“ erzählt die Grille. „Ja und wo waren sie dann?“, fragte Taube Leo.

„Kannst du dir das nicht denken“, fragt die Grille. „Woher soll ich denn wissen, wo Gott ist?“, ruft Taube Leo. „Sie waren hier, jeder an seinem eigenen Wohnort“, sagt die Grille. Da begriffen sie: Der Ort, wo man glücklich wird, ist da, wo wir leben und arbeiten. Da können wir unser Glück finden und da ist Gott. „Aha und deswegen sind die Leute alle so zufrieden?“, fragt Maus Clara. „Ja, weil keiner mehr Gott suchen muss. Sie haben ihn längst gefunden. Du musst dir nur Zeit lassen, auf die Stimme des Guten in dir zu hören und danach zu leben“, sagt die kleine Grille. „Dann ist der Ort wo Gott wohnt und wo man glücklich wird, hier bei uns“, sagt Maus Clara und umarmte Taube Leo und die kleine Grille. Der Kirchturm bekam einen riesigen Kuss.

Der kleine Kirchturm und das „Miteinander“

Kirchturm 16

Hallo, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

„Ich bin wichtiger als du. Ich kann ganz schnell fliegen, bis zu den Wolken. Meine Augen sehen jeden Käfer auf der Erde. Ich werde als Symbol für den Heiligen Geist genommen. Auf der Taufkerze ist oft eine Taube abgebildet und keine Maus.

Da siehst du Maus Clara, dass ich viel wichtiger bin, als du. Du bist klein, dich sieht man nur huschen, alle schreien, wenn sie dich sehen. Von der Katze wirst du gejagt, springen und fliegen kannst du auch nicht. Für was bist du nützlich?“ lachte Leo.

Leo, Leo das war aber nicht nett von dir. Unsere Maus Clara ist genauso wichtig, wie du. Sie hat ganz andere Talente. Wenn du Langeweile hast erzählst sie dir immer schöne Geschichten. Sonntags bringst sie dir die neusten Vermeldungen, aus der Kirche mit.

Von Maus Clara weißt du auch, dass bald ein neuer Pfarrer kommt.

„Ich weiß, sie hat mir auch den Namen verraten. Uwe Peukert und das wir auch ein Begrüßungsfest feiern. Es gibt Salate statt Blumen.

Das alles hättest du nicht gewusst, wenn Maus Clara dir das nicht erzählt hätte.

„Ich merke schon kleiner Kirchturm, dass ich den Mund zu voll genommen habe. Maus Clara entschuldige bitte“, sagte Taube Leo.

„Liebe Taube Leo, ich will mich nicht größer machen, als ich bin, aber mir fällt da eine schöne Geschichte ein“, sagte Maus Clara.

„Bitte erzähle sie mir. Ich mache mich ganz klein und höre dir zu“, sagte Taube Leo.

„Auf einem großen Schiff gibt es eine kleine Schraube. Sie hält zwei Platten zusammen. Für die kleine Schraube ist das eine schwere Aufgabe. Einmal sagte die kleine Schraube: „Ich bin zu klein. Jedes andere Teil kann meinen Platz einnehmen! Ich bin nicht wichtig genug.“

Ein dicker Eisenring hörte das und sagte: „Wenn du nicht mehr festhälst, dann können auch wir nicht unsere Aufgabe erfüllen. Du musst dort bleiben, wo du bist!“

Zwei lange Schiffsrippen melden sich: „Liebe kleine Schraube, du bist sehr wichtig für uns. Sitzt du nicht an deiner Stelle, dann verbiegen wir uns. Ohne dich wird das Schiff untergehen.“

Jetzt bitten alle Teile des Schiffes die kleine Schraube: „Bitte, kleine Schraube, halte fest. Du bist für uns so kostbar! Ohne dich fällt alles auseinander.“

Jetzt merkte die kleine Schraube: „Es ist egal, ob ich groß oder winzig bin. Es ist für alle wichtig, dass ich meinen Platz einnehme. Das kann nur ich allein, sonst niemand.“

Siehst du Taube Leo, die Maus Clara hat die Sache auf den Punkt gebracht. Jeder ist an seiner Stelle ganz wichtig.

„Und alle zusammen sind ein Team. Maus Clara darf ich dir diesen Keks überreichen. Es wäre mir eine Ehre mit dir weiter im kleinen Kirchturm zu wohnen,“ sagte Taube Leo.

„Wir halten zusammen“, ruft ein kleiner zitronengelber Schmetterling.

„Na aber, du hast hier gar nicht mitzureden“, meckerte die Taube Leo.

Leo, Leo hast du schon wieder die Geschichte von Maus Clara vergessen. Jeder hat seinen Platz und seine Aufgabe. Gemeinsam sind wir stark.

Der kleine Kirchturm und seine Erklärung zum „Sonntag“

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Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.
Ich bin gerade am Wörter suchen.

Sonne
Ostern
Natur
Neu
Tag
Abendmahl
Gottesdienst

Die Anfangsbuchstaben ergeben ein wichtiges Wort. Na habt ihr es erraten?

Sonntag             Dies ist der Tag den der Herr gemacht hat. (Psalm118,24a)

Ich möchte ganz laut „Danke“ sagen für den Sonntag.

„Was redest du denn da, lieber Kirchturm? Sonntag ist es immer so langweilig. Keine Schule, meine Eltern wollen immer mit uns spazieren gehen und ich muss Sonntag in die Kirche gehen“ sagte Toni.
Toni hast du eine Taschenlampe oder ein Handy?
„Na klar, aber ich ärgere mich immer, wenn die Batterie oder das Akku leer ist. Dann habe ich kein Licht und das Handy geht nicht mehr an“ schimpft Toni.
Ja und so ist es auch bei uns Menschen. Wie oft ist unsere Batterie oder Akku alle. Wir haben keine Lust mehr, keine Ideen und keine Kraft mehr. Dann brauchen wir eine Tankstelle. Wo finde ich solch eine besondere Tankstelle?

Gott hat uns den Sonntag geschenkt. „Du sollst den Tag des Herrn heiligen!“ So steht es in der Bibel. An diesem Tag sollst du dich auf Gott besinnen, nachdenken, was wirklich wichtig ist in deinem Leben. Toni du bist doch Ministrant, da hast du eine schöne Aufgabe am Sonntag im Gottesdienst. Jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest, denn Jesus ist Ostersonntag von den Toten auferstanden. Viele Menschen laden ihre Akkus am Sonntag im Gottesdienst auf. Sie nehmen das Wort Gottes mit in ihre Woche. In der Kommunion kommt Jesus zu ihnen. Er schenkt sich uns, mit seiner ganzen Liebe.

„Du hast recht Kirchturm. So habe ich den Sonntag noch gar nicht gesehen. Ich habe Freundschaft mit Jesus, gönne mir Ruhe, genieße die Natur mit meiner Familie und lade meine Akkus für die Woche auf.“ sagte Toni.

„Über was redet ihr Beiden?“ fragte Lisa. „Schön das du da bist Lisa. Der Kirchturm und ich haben eine besondere Tankstelle gefunden. Sie ist auch für dich ganz wichtig. Es ist der Sonntag.“ sagte Toni.

Lisa, die Glocken klingen,
die Kirchentür ist offen,
das Licht ist an,
der Altar ist gedeckt,
die Kerzen brennen auf dem Altar,
der gute Hirte, der Gastgeber wartet auf dich.
Er lädt dich und alle Erstkommunionkinder ein.
Der gute Hirte, Jesus will mit dir und den Erstkommunionkindern wie damals mit seinen Jüngern die Eucharistie feiern. Jesus wartet auf euch alle.

„Kleiner Kirchturm ich könnte gleich in die Luft springen vor Freude. Endlich darf ich zur 1. Heiligen Kommunion gehen.
Lieber Gott danke für den Sonntag!“ jubelte Lisa

 

 

 

Der kleine Kirchturm erklärt das Fronleichnamsfest

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Hallo hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

Es ist Sonntag, der Gottesdienst ist schon lange aus, aber Lisa ist immer noch da.

„Ich verstehe das nicht, wie kann man die Leiche Jesu feiern, in einer Prozession und Blumen sollen wir auch noch streuen. Der Pfarrer muss sich versprochen haben. Fronleichnam, aber hier in den Vermeldungen steht es auch. Es soll ein schönes Fest werden.“

„Kleiner Kirchturm, bitte erkläre mir das Durcheinander in meinem Kopf „rief Lisa.
Ach kleine Lisa, das ist nicht so schwer zu erklären.
Das Fest Fronleichnam hat nichts mit der Leiche Jesu zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an das letzte Abendmahl. Nach dem Passafest tat Jesu etwas ganz Neues. Er weiß das seine Zeit zu Ende geht und er will sein ganzes Leben den Jüngern schenken. Er segnet das Brot und sagte: Nehmet und esset, das ist mein Leib. Jesus will im heiligen Brot uns ganz nahe sein.
„Aber das Wort „Fronleichnam“ klingt so komisch“ sagt Lisa.

FRONLEICHNAM

Vron – der Herr
licham – der Leib

So kann man das Wort übersetzen. Im mittelhochdeutsch heißt es „des Herren Leib“.

„Jetzt verstehe ich so ein bisschen das Wort „Fronleichnam““ sagt Lisa.
Lisa komm setzt dich auf die Bank, ich will dir noch etwas über das Fest erzählen. Manchmal hat jemand eine Idee, die verbreitet sich in Windeseile. Manchmal ist solch eine Idee wie ein kleines Pflänzchen, das gehegt und gepflegt werden muss. Von einer solchen Idee will ich dir jetzt erzählen.

Vor 700 Jahren gab es eine kluge junge Frau. Sie hieß Juliana. Sie lebte in einem Kloster in Lüttich (Belgien).
Eines Tages war ihr beim Gebet, als ob sie einen vollen Mond erblickte mit einem schwarzen Flecken. Das fand sie sehr merkwürdig. Sie sah das Bild immer wieder, bis sie erkannte, was das Bild ihr sagen wollte.
Im Laufe des runden Kirchenjahres fehlt noch ein Fest, das Fest der Verehrung des heiligen Brotes. Juliana wollte es gern den Ordensschwestern erzählen, traute sich nicht, aber es ließ ihr keine Ruhe. Mit 37 Jahren wurde Juliana Oberin des Klosters und dann erzählte sie von ihrer Idee. „Gott will ein Fest, ich weiß es genau.“ Keiner wollte etwas davon hören, aber ihre Idee wuchs und hatte schon Wurzeln geschlagen.
So wurde im Jahre 1246 das erste Fest gefeiert, bei dem das Brot Jesu in besonderer Weise verehrt wurde. Von Belgien wanderte die Idee nach Deutschland. Das Fronleichnamsfest wurde geboren.
Juliana starb im Jahr 1258. Der damalige Papst vergaß Juliana und ihr Fronleichnamsfest nicht. Er machte 1264 das Fronleichnamsfest zu einem Fest für alle Christen.

„Oh, das war eine schöne Geschichte. Danke lieber Kirchturm. Ich werde mir mein schönstes Kleid anziehen. Herr Meier gibt mir bestimmt viele Blumen, für mein Körbchen und dann will ich allen sagen: Jesus ist gegenwärtig im heiligen Brot, dass in der Monstranz (Zeigegerät) durch die Straßen getragen wird.“ rief Lisa und rannte nach Hause, mit ihrer guten Idee.