Die Zahl „40“

Kirchturm 04-2021

Hallo, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

,,20 fast getroffen. 21 Gong, oh Entschuldigung kleiner Kirchturm. Ich wollte nicht die Glocken treffen. 22 das war das Kirchenfenster. Ich muss doch bald treffen“, rief Taube Leo und holte den nächsten Schneeball.
,,Ich habe dir doch gesagt, dass du ein ganz schlechter Schneeballwerfer bist“, lachte Maus Clara und musste sich ducken, sonst hätte sie einen Schneeball abbekommen. Taube Leo, höre jetzt damit auf. Meine ganze Kirche hast du schon voll geschossen.
,,Ich wollte nicht die Kirche treffen, lieber Kirchturm. Den Schneemann dazwischen den Bäumen, den muss ich den Hut abschießen. Das ist eine Wette mit Maus Clara. Jeder hat 40 Schuss. Jetzt muss ich doch endlich mal treffen“, seufzt Taube Leo und wirft den nächsten Schneeball. Er fliegt auf das Kirchendach.
Pause, kommt mal her ihr beiden. Leo du hast gesagt, dass du 40 Schneebälle hast. Weißt du was die Zahl 40 bedeutet?
,,Na 40 Schneebälle sind 40-mal Schneebälle schießen“, jubelt Taube Leo.

,,Und irgendwann mal Treffen“, lacht Maus Clara.

Kommt, setzt euch zu mir. Ich werde euch etwas über die Zahl 40 erzählen. ,,Da bin ich aber gespannt“, sagt Maus Clara.

Die Zahl 40 ist eine Symbolzahl des Wartens und des Vorbereitens, der Prüfung und Bewährung. Wir finden die Zahl 40 oft in der Bibel.

Zum Beispiel:
40 Tage dauerte die Sintflut und 40 Tage nachdem die Arche auf dem Gebirge Ararat aufgesetzt hatte, öffnete Noah zum ersten Mal das Fenster der Arche

  • Mose ist zweimal 40 Tage auf den Berg Sinai bei Gott
  • 40 Jahre wanderte das Volk Israel bei der Befreiung aus Ägypten durch die Wüste
  • 40 Tage lacht Goliath über die Israeliten bis David kommt und Goliath besiegt
  • je 40 Jahre regierte König David und König Salomo
  • Jona der Prophet, kündigt das Unheil für Ninive in 40 Tagen an
  • nach 40 Tagen des Fastens kommt Jesus aus der Wüste zurück
  • 40 Tage nach der Auferstehung wird von Christi Himmelfahrt erzählt

,,Das habe ich nicht gewusst, dass die Zahl 40 sooft in der Bibel erwähnt wird“, überlegt Taube Leo. Maus Clara was ist mit dir los? Du hast doch sonst immer das letzte Wort.

,,Kleiner Kirchturm ich muss endlich anfangen in meinen geheimen Zimmer aufzuräumen. In mir drin steckt noch soviel. Ich will alles haben und nicht teilen. Die Fastenzeit hat schon begonnen und ich überlege immer noch, wann ich meine Fastenzeit beginnen soll“, sagt traurig Maus Clara.

Na jetzt gleich kannst du damit beginnen, kleine Maus Clara. Taube Leo, wie sieht es bei dir aus?

,,Ich schieße jetzt meinen letzten Schneeball und dann werde ich den Dachboden der Kirche aufräumen. Mein erstes Fastenopfer“, lacht Taube Leo und fliegt davon.

Die Wüste

Kirchturm 03-2021

Hallo liebe Kinder, hier bin ich wieder euer kleiner Kirchturm.

Ich muss etwas lauter reden, denn Taube Leo und Maus Clara streiten sich schon eine ganze Weile.
,,Maus Clara, du musst etwas von deinen vielen Körnern, die du gesammelt hast abgeben. Es gibt viele Mäuse die hunger haben“, sagt Taube Leo. ,,Du spinnst wohl, die anderen Mäuse können doch selber Körner sammeln. Das ist alles meine. Ich brauche alles für mich. Du willst bloß von meinen Körnern etwas haben“, schimpft Maus Clara.

,,Maus Clara ich sollte dir doch helfen, in deinem geheimen Zimmer aufzuräumen, da gehört auch teilen dazu“, schreit Taube Leo.

Hört auf ihr beiden sonst schicke ich euch in die Wüste. Ihr könnt es euch aussuchen. Wollt ihr in die Sand- , Stein-, Eis- oder Salzwüste?

,,Was wollen wir denn in der Wüste. Dort gibt es doch kaum Leben“; rief Maus Clara. ,,Das hast du davon, Maus Clara. Jetzt sollen wir in die Einsamkeit. Du hast keinen zum Zanken. Essen und Trinken gibt es ganz wenig und die große Stille. Ich darf gar nicht daran denken“, sagt Taube Leo. ,,Ich will dort nicht hin, kleiner Kirchturm“; jammert Maus Clara.

Die Wüste ist ein ganz besonderer Ort, ihr beiden. In der Stille der Wüste haben vielen Menschen Gott gesucht und gefunden. Der große Prophet Mose hat das erlebt. Bevor Gott ihn gerufen hat, hütete er viele Jahre lang die Schafe in der Wüste am Berg Sinai. Mose hatte Zeit zum Nachdenken und Beten. In der Stille der Wüste hat er sich geöffnet für die Begenung mit Gott.
Eines Tages ist Mose mit seinen Schafen unterwegs in der Wüste. Da sieht er einen Dornstrauch der brennt und brennt und verbrennt nicht. Als er näher kommt, spricht Gott zu ihm aus dem Dornbusch. Gott schickt Mose nach Ägypten, um das Volk Israel zu befreien (Exodus Kapitel 3&4).

Maus Clara, Taube Leo wo seid ihr? Sie sind einfach weggelaufen. Ob ihn die Geschichte aus dem alten Testament von Mose nicht gefallen hat?

Ich weiß nicht, es ist schon eine Stunde vergangen und die beiden sind wie vom Erdboden verschluckt. Ah, da höre ich sie reden. Hallo, wo wart ihr denn so lange?

,,Wir waren in der Wüste. Ich saß ganz allein auf dem Apfelbaum und Maus Clara im Mauseloch hinter dem Beichtstuhl“, erzählte Taube Leo.

,,Lieber Kirchturm, dass mit der Wüste-Stille-Gott redet mit mir -haut nicht hin. Ich habe eine Stunde kein Wort gesagt, die Augen geschlossen und nachgedacht. Gott hat nicht zu mir gesprochen“, sagt Maus Clara.

,,Mir ist es auch so ergangen. Ich war ganz still da bin ich eingeschlafen und fast vom Baum geflogen“, schluchzt Taube Leo.

Ich bin richtig Stolz auf euch. Der erste Versuch ist doch gelungen. Ihr habt euch auf den Weg in die Wüste gemacht. Eine Stunde ganz ruhig zu sein, das schafft nicht gleich jeder. Gott hat auch nicht gleich mit Mose in der Wüste gesprochen. Eines Tages brannte ein Dornbusch. Mose hätte nie gedacht, dass Gott zu ihm aus dem brennenden Busch spricht. Ich glaube, man darf nichts erzwingen. Gott kommt zu euch, wenn ihr vielleicht gar nicht daran denkt. Schafft euch jeden Tag ein bisschen Platz, um in die Wüste zu gehen. Einen Ort wo ihr euren Ballast abwerfen könnt. Ihr werdet leer, um für Gottes Wort offen zu sein. Ballast kann zum Beispiel sein, dass Handy, böse Worte, Zorn, Lügen, Süßigkeiten, Witze über andere machen, Überheblichkeit, Faulheit, Streit, Raufereien, viel Comper spielen und Fernsehen und so weiter.

,,Oje, da gibt es ganz viel Ballast zum Abwerfen. Ob ich das alles schaffe“, seufzt Maus Clara.

,,Maus Clara denke an das Teilen. Wenn du teilst, brauchst du nicht so viel Zeit um deine Körner zu bewachen und es kann dich froh machen, wenn man anderen etwas schenkt“, sagt Taube Leo.

40 Tage für Gott

Liebe,

40 Tage für Gott!

Jetzt beginnt die Fastenzeit! Wir bereiten uns auf Ostern vor! So, wie die Faschingssachen weggeräumt werden, kann man auch in sich selbst aufräumen. Eine gute Möglichkeit dafür besteht darin, auf Dinge zu verzichten, die nicht unbedingt nötig sind ………

Asche
Asche ist ein seltsames Zeichen: Sie erinnert daran, dass alles einmal zu Ende geht. Asche bleibt dort übrig, wo etwas verbrannt wird. Jeder Mensch wird einmal sterben und zu Staub, zu Asche werden. Aber nicht nur das: Asche wurde früher als Reinigungsmittel verwendet. Sie bedeutet auch, dass etwas gut und rein werden kann. Deshalb gab es vor langer Zeit einen Brauch: Wenn man etwas falsch gemacht, etwas Böses getan hatte, streute man sich Asche auf den Kopf (daher kommt das Sprichwort: „Asche auf mein Haupt“) oder setzte sich in die Asche. Damit zeigte man: Ich sehe ein, dass ich etwas falsch gemacht habe, ich will versuchen, es wieder gut zu machen. Zum Gottesdienst am Aschermittwoch bekommen wir ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet bzw. auf den Kopf gestreut. Damit beginnt der Weg durch die Fastenzeit. Das Aschekreuz zeigt: Irgendwann müssen wir sterben – aber wie Jesus werden wir auferstehen. Wir versuchen einzusehen, was falsch war, und bemühen uns, es besser zu machen – Jesus hilft uns dabei. Zum Aschekreuz wird uns gesagt: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.“ oder „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium.“

Gebet:
Jesus, du warst 40 Tage in der Wüste und hast dich so darauf vorbereitet, den Menschen von Gott zu erzählen. Wir beginnen die Fastenzeit – 40 Tage bis Ostern. Lass uns in dieser Zeit gut auf dich hören. Hilf uns zu sehen, worauf wir verzichten können. Schenke uns eine gesegnete Fastenzeit. Amen.

Text: Anne Rademacher/Ayline Plachta, www.st-benno.de In: Pfarrbriefservice.de

Foto Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de

Neue Wege gehen

Bild Kirchturm 02-2021

Hallo, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchturm.

Maus Clara, was ist denn mit Taube Leo los. Seit 2 Stunden jammert er auf dem Kirchendach herum. ,,Er wollte so gern Fasching feiern, aber in diesem Jahr geht es nicht. Jetzt sitzt er da oben auf dem Dach und ist ganz traurig“, sagt Maus Clara.

He, Taube Leo, kann ich dir helfen? ,,Ne kannst du nicht, kleiner Kirchturm. Ich wollte zum Fasching so gern ein Seeräuber sein. Die ganzen Weltmeere befahren, den größten Schatz der Welt finden und zeigen, was ich alles kann. Statt dessen sitze ich auf dem Kirchendach als Taube Leo und starre in den Schnee und Morgen ist schon Aschermittwoch und da ist alles wieder vorbei. Das ist mal ein tolles Faschingsfest“, heulte Taube Leo.

,,Ich liebe auch das Faschingsfest. Am liebsten habe ich die Pfannkuchen angeknabbert, Konfetti herumgeworfen, ganz laut gesungen und wild getanzt. Als gute Fee wollte ich gehen und alle Wünsche erfüllen. Na ja, da muss mein Feenkostüm noch ein Jahr im Schrank hängen“, bedauert Maus Clara.

Also wenn ich mir euer Gejammer so anhöre, habe ich eine gute Idee. Taube Leo, du willst neue Wege gehen, deine Stärken zeigen und den größten Schatz der Welt finden? Maus Clara, du willst eine gute Fee sein und kaputtes wieder reparieren? Das könnt ihr alles in der Fastenzeit machen.

,,Kleiner Kirchturm sind deine Ohren verstopft. Wir reden vom Fasching und nicht von der Fastenzeit“, rief Taube Leo. ,,Fasching ist lustig und die Fastenzeit ist so langweilig und anstrengend. Da muss man auf sooo vieles verzichten“, piepste Maus Clara.

Maus Clara, das stimmt nicht ganz so wie du das sagst. Fasten heißt nicht immer nur etwas Bestimmtes wegzulassen. Du kannst auch sehr viel dazubekommen. ,,Was könnte das denn sein?“, fragt Maus Clara.

Du kannst einen neuen Weg gehen. Vielleicht schaust du dir dein Leben sorgfältig an und ordnest es neu. Was wichtig ist, bekommt den ersten Platz, was du falsch gemacht hast, versuche es besser zu machen. Schlechte Gedanken sollst du austauschen durch Gute und was gar nicht gut ist, kannst du wegwerfen.

,,Und wie weiß ich, was den ersten Platz in meinem Leben bekommt? Was falsch, was richtig ist und was ich wegwerfen soll?“, rief Taube Leo vom Dach. Schließe deine Augen und schau in dich hinein, wie in ein geheimnisvolles Zimmer. Dort ist alles durcheinander. Träume und Wirklichkeit, schönes und trauriges, Angst und Mut, Reichtum und Armmut. Jetzt musst du mit deinem Herzen sehen.

,,Dann muss ich mich fragen: Wie wichtig ist das für mein Leben? Ganz wichtig oder weniger wichtig? Da habe ich aber viel Arbeit. Zuerst muss ich meinen Stolz und das ich immer alles besser weiß nach hinten schieben. Die Freundschaft mit Maus Clara  und mit dir kleiner Kirchturm kommt ganz nach vorn“, überlegte Taube Leo.

,,Du bist die schlauste Taube der Welt. Von dir kann ich noch viel lernen. Kannst du mir helfen in meinem geheimen Zimmer Ordnung zu schaffen?“, fragte Maus Clara.

,,Das mache ich gern. Ich helfe dir und du hilfst mir. Wenn wir zusammen halten, geht es viel leichter“, freute sich Taube Leo.

Und ich verspreche euch, ihr werdet auf eurem neuen Weg, den größten Schatz der Welt finden.

,,Kleiner Kirchturm, wo ist der größte Schatz der Welt?“, rief Maus Clara.

Alles zu seiner Zeit, ihr beiden.

Der kleine Kirchturm ist wieder da

Kirchturm 01-2021

Hallo, lieben Kinder, hier bin ich wieder, euer kleiner Kirchtum.

In der Nacht hat es ganz schön geschneit. Auf meinem Kirchendach und vor der Kirchentür liegt viel Schnee. Der Pfarrer muss erst Schneeschieben bevor er in die Kirche kann.

,,Achtung! Blanke Sahne. Ich komme von oben mit Karacho. Bahn frei-Kartoffelbrei“, schriet Taube Leo. Rums.

Was war denn das? Jetzt ist noch mehr Schnee vor der Kirchentür. Der Pfarrer wird heute gar nicht mehr in die Kirche kommen. ,,Oh Kirchturm, das war schön. Ich und die Schneelawine“, rief Taube Leo. ,,Leo, du Vollpfosten. Wenn jetzt hier jemand gestanden hätte“, rief Maus Clara. ,,Ja, dann wäre er ein Schneemann“, lacht Taube Leo. ,,Leute schaut mal, ein Fischauto steht hier. Lecker. Vielleicht fällt für uns ein Fisch ab“, jubelt Taube Leo. ,,Wo ist das Fischauto“, wollte Maus Clara wissen. ,,Na da steht es doch, dick und fett. Er hat ein Fischzeichen am Auto. Sogar mit Regenbogenfarben. Vielleicht gibt es heute Regenbogenforellen,“ schwärmt Taube Leo.

Warum sitzt ihr denn auf der Kirchenmauer? ,,Ach, lieber Kirchturm wir beobachten das Fischauto, wegen unseres Mittagsfischs,“ sagt Maus Clara. Aber das ist kein Fischauto. Das Zeichen am Auto ist ein Symbol für Jesus. ,,Achso, dann ist das ein Jesus-Fischauto,“ sagt Taube Leo. ,,Ist doch egal Leo, Hauptsache wir bekommen unseren Fisch,“ lacht Maus Clara.

Oh, oh ihr beiden müsst noch viel lernen. Der Fisch ist ein ganz altes Symbol für die Freunde von Jesus. Das griechische Wort für ,,Fisch“ ist ICHTHYS (gesprochen: ichtüs). Der Fisch war damals ein Erkennungszeichnungszeichen der Christen. Es stammt aus der Zeit, als die Christen sich nur heimlich treffen konnten. Mit diesem Zeichen haben sie gesagt: Ich gehöre zu Jesus. Mit den Anfangsbuchstaben dieses Wortes haben damals die Menschen folgenden Satz gebildet: Jesus Christus, der Sohn Gottes ist unser Erlöser. Es ist ein kleines Glaubensbekenntnis.

,,Also kein Fischauto, sondern das Auto gehört einem Freund von Jesus“, sagt Taube Leo. ,,Kennst du noch mehr Geschichten über die Symbole?“, fragt Maus Clara.

Oh ja. Bald beginnt die Fastenzeit. Was meint ihr, wollen wir gemeinsam mit Jesus den Weg bis Ostern gehen. Auf diesen Weg werden uns viele Symbole begegnen. ,,Also ich bin dabei“, ruft Maus Clara. ,,Und ich auch. Maus Clara kann ja nicht schlauer sein, wie ich“, lacht Taube Leo. So jetzt könnt ihr noch den Schnee vor der Kirche wegschieben. Hallo, wo seid ihr denn. Keiner mehr da. Nun muss der Pfarrer allein den Schnee wegschieben. Doch wie jeden Dienstag kommt gerade der Küster für die Messe. So ein Glück, jetzt hat der Pfarrer eine große Hilfe.